Vom Fehlen des Meers auf dem Lande

14. August 2020: 23:30 – 00:30 Uhr

15. August 2020: 19:00 – 20:00 Uhr

16. August 2020: 20:00 – 21:00 Uhr

Ort: Bootsfahrt am Schiff

Von Magda Woitzuck

 

Immer wenn es Frühling wird kommt sie wieder zurück. Sie war in der Karibik oder am Pazifik, in Thailand oder in Kambodscha, in Indonesien, Australien oder auf Kuba. Die Ich-Erzählerin in Magda Woitzucks jüngstem Stück taucht in allen Meeren dieser Welt nach Schnecken und Muscheln. Zu Hause, in einem idyllischen Dorf in Niederösterreich, tauscht sie ihre Trophäen gegen Naturalien. Sie tauscht seltene Exemplare gegen ein paar Bier, fünf Schnitzel samt Beilagen und eine Stange Zigaretten. Denn die Wirtin des Dorfgasthauses, von Fernweh geplagt und gleichzeitig ans Land gekettet, sammelt. Zuletzt will sie eine „Epitonium Scalare“, auch die „Echte Wendeltreppe“ genannt. Erstmals verzeichnet von Linné, 1758. „Man findet sie mit viel Glück im Roten Meer, bei Madagaskar und Südafrika, im Südwestpazifik von Japan bis zu den Fidschis.“ Am Ende verlässt die Wirtin ihr Dorfgasthaus um selbst nach Schnecken und Muscheln zu suchen. Unglücklicherweise kommt sie gerade zum falschen Zeitpunkt ans Ziel. Der Tsunami, der zu Weihnachten 2004 mehr als 200.000 Menschen das Leben kostete, begräbt auch sie unter seinen Fluten.

 

Magda Woitzuck, geboren 1983, zählt zu den interessantesten Schriftstellerinnen der jüngeren Generation. Ihre Hörspiele „DogGod“ und „Das Glashaus“ zählen zu den erfolgreichsten ORF-Produktionen der letzten Jahre und werden im gesamten deutschen Sprachraum gespielt.

 

Regie: Peter Kaizar (ORF 2013)

Mit: Brigitte Karner (Wirtin), Gerti Drassl (Ich), Florentin Groll (Vater), Günther Einbrodt (Alfred), Markus Sturzeis (Taxifahrer), Peter Unfried (im Wirtshaus in Raipoltenbach)

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